[ DIE NATUR BELEBT DIE STÄDTE ] IN UNSERER STADTOASE IST TIERISCH WAS LOS
Seit den 1960er Jahren haben immer mehr Tierarten unseren Garten als Lebensraum für sich entdeckt. Ausschlaggebend hierfür ist ein mittlerweile üppiger und ausgewogener Pflanzenbestand im gesamten Innenhof. Der einst karge Innenhof verwandelte sich zunehmend mit seinen hohen Bäumen, dichten Sträuchern und insektenfreundlichen Stauden zu einem Schutz- und Wohlfühlraum für Tiere.
Ein weiterer Vorteil, vor allem für Vögel, ist die Lage unseres Wohnortes im Stadionviertel. Er liegt unmittelbar am Nordkanal und ist ein Bindeglied zwischen dem nordwestlich gelegenen Stadtwald und dem Stadtgarten im Südosten, die sich durch einen alten Baumbestand und großzügigen Parkanlagen auszeichnen.
Vögel
Gärten sind der Lebensraum für viele Vogelarten. Die Artenvielfalt ist abhängig von den im Garten kultivierten Pflanzen. Eine ausgewogene Gestaltung mit Bäumen, Sträuchern, Stauden, Gräser und Frühlings-, Sommer- und Herbstblüher sind Voraussetzung für ein vogelfreundliches Gartenparadies.
Unsere Vögel stammen ausnahmslos von gefiederten Dinosauriern ab und sind somit mit den Reptilien verwandt. Im Gegensatz zu Reptilien, haben sie im Laufe der Evolution die Fähigkeit erlangt, ihre Körpertemperatur aktiv zu regulieren (wie bei den Säugetieren). Aufgrund dieser Eigenschaft können sie ganzjährig auch in Gegenden leben, die dauerhaft oder in harten Wintern zeitweise unter null Grad Celsius liegen.
Weltweit sind über 10.000 Vogelarten bekannt. Im Gegensatz zu allen anderen Wirbeltierklassen legen Vögel ausschließlich Eier um sich Fortzupflanzen. Vogelknochen sind mit Luft gefüllt. Der Anteil des Skeletts an Gesamtgewicht liegt deshalb nur bei ca. 8 % (Säugetiere ca. 33 %).
Insekten
In Deutschland sind fast 35.000 Insekten beheimatet. Insekten haben immer 6 Beine. Kopf, Brust und Hinterleib sind deutlich durch Einkerbungen voneinander getrennt, weshalb der Begriff Insekt "Kerbtier" oder "eingeschnittenes Tier" bedeutet. Sie bilden mit über 1 Million wissenschaftlich erfasster Insekten die artenreichste Klasse im Tierreich.
Insekten zeichnen sich durch ihre enorme Vielfalt aus. Sie leben in der Luft im Wasser, auf und unter der Erde. Viele Arten wechseln ihren Lebensraum während ihrer eigenen Entwicklung von der Larve bis zum ausgewachsenen Insekt.
Ordnung der in den Kurzporträts beschriebenen Insektenarten
Hautflügler: Ackerhummel, Erdhummel, Rote Mauerbiene, Wespe
Schmetterlinge: Tagfauenauge, Zitronenfalter, Kohlweißling, Kleiner Fuchs, Taubenschwänzchen, Admiral, Distelfalter, Russischer Bär
Libellen: Blaugrüne Mosaikjungfer, Hufeisen-Azurjungfer, Frühe Adonislibelle
Säugetiere
Weltweit gibt es zwischen 5.000 und 6.000 Säugetierarten. In den mit Abstand meisten Fällen, leben sie an Land. Im Wasser leben ca. 1 %, darunter Delfine, Robben und Wale. Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die Fliegen können.
Merkmale der Säugetiere
Säugetiere bringen ihren Nachwuchs lebend zur Welt*. Sie füttern ihre Jungen mit Milch aus ihren Milchdrüsen. Fast alle Säuger betreiben eine intensive Brutpflege.
Alle Säuger sind gleichwarm und sind durch ihre Körperbehaarung weitestgehend unabhängig von der Umgebungstemperatur. Wir Menschen gehören ebenfalls zu den Säugetieren. Unsere Temperatur liegt im Durchschnitt bei 37 Grad Celsius.
Säugetiere haben ein im Kiefer verankertes Gebiss und eine Wirbelsäule (Wirbeltiere).
* Ausnahme: Das Schnabeltier legt Eier
Amphibien
Amphibien gehören zu den ältesten Bewohner der Erde. Forschungen ergaben, dass erste Exemplare vor ca. 400 Millionen Jahren auf der Erde lebten. Sie waren zudem die ersten Lebewesen mit vier Füßen. Heute gibt es weltweit ca. 7.000 Arten.
Unter dem Begriff Amphibien versteht man Tiere, die im Laufe ihres Lebens ihre Gestalt und den Lebensraum verändern (Metamorphose). Zum Beispiel kommt ein Frosch zunächst als Kaulquappe auf die Welt und entwickelt sich erst mit der Zeit zum Frosch. Kaulquappen sind ausnahmslos Wasserbewohner, die mit ihren Kiemen atmen. Der nach der Metamorphose entwickelte Frosch atmet hingegen über seine Lunge.
Fische
Fische gehören zu den Wirbeltieren. Ihre Atmung erfolgt über Kiemen. Sie haben eine Schutzoberfläche aus Schuppen und bewegen sich mit ihren Flossen fort. Unter den Schuppen befinden sich Schleimdrüsen. Das durch die Drüsen abgesonderte Sekret schützt sie vor Bakterien. Fisch verfügen über stark entwickelten Geruchssinn.
Fische gibt es seit fast 480 Millionen Jahre. Heute leben über 30.000 Arten in den Gewässern der Erde, wobei immer wieder neue Arten entdeckt werden.